Der Lehreraustausch zwischen dem 29.9. und 12.10.2018 war eine wunderbare interkulturelle Begegnung.
Während in Ungarn unter der Leitung der deutschen Koordinatoren die Themen Flüchtlinge und Vielfalt Afrikas durchgenommen wurden, stellten in Spanien unter der Leitung der ungarischen Koordinatorin einerseits das Thema Roma und anderseits Afrika eine Herausforderung dar. Gleichzeitig leitete der spanische Koordinator in Deutschland die Aufklärungsarbeit bezüglich Migranten.
Aktivitäten und Projektergebnisse in den drei Schulen im Überblick:
-(Teil) Durchführung einiger der selbst entwickelten Projekte zur Integration von Minderheiten und Benachteiligten mit jeweiliger Auswertung sowie jeweiliger Erstellung von Unterrichtsmaterialien.
1. Integrationsprojekt „Zeige Afrika“: Mit dem Ziel, die Vielfalt Afrikas zu zeigen, und das negative Bild über Afrika zu mindern, wurde ein Modul zum Thema Kultur (Länder und Hauptstädte, berühmte afrikanische Persönlichkeiten, zwischen Tradition und Modernität, afrikanische Kleider selbst nähen, Modenschau - Ungarn), Afrikas Herausforderung (Spanien), Berufe (Deutschland) erarbeitet.
2. „Interkulturalität mal anders“ Bepflanzung eines interkulturellen Kräutergartens in Blumentöpfen aus recyceltem Altplastik, was sowohl einen symbolischen Charakter als auch ein übergeordnetes Ziel verfolgte: Der an Jugendliche gerichtete Appell, bei den Themen Umwelt und Mülltrennung aktiv mitzuwirken. Immer mehr junge Leute in Spanien und Ungarn interessieren sich für Umweltschutz, denn dieses Thema gehört zu den wichtigsten in einer globalisierten, bewegten Welt. Auch Migranten und Flüchtlinge, die nach Europa kommen, werden in diesem Thema geschult.
Während auf Gran Canaria die ungarischen Schüler die Umwelt-Aktion gemeinsam mit der Inklusionsklasse der Schule durchführten, haben die spanischen Schüler in Kerpen einen Kräutergarten für die Lehrküche fertig gestellt und anschließend Butterbrote mit Kräutern zubereitet.
3. Sag es mit Musik: Das Thema Toleranz wurde während der Mobilität in Ungarn unter dem Motto „Sag es mit Musik“ gemeinsam behandelt. Bekleidet mit der selbstgenähten afrikanischen Mode zogen die deutsche Schülerinnen und Schüler zum Rathausplatz von Baktalórántháza und sangen dort lauthals die Projekthymne „¡Basta ya!“ Es reicht! Der Schulleiter, József Gerják, dessen Stellvertreter sowie weitere ungarische Schüler und Lehrer waren mitgekommen, um die Erasmus+ Schülern beider Länder mit ihrem Jubel zu unterstützen und somit die Arbeit der vergangenen Woche zu würdigen.
Nach der Gesangseinlage zeigten sich die Erasmus+ Schüler in der Modenschau zu Waka Waka von Shakira (links) von ihrer besten Seite und präsentierten film- und fernsehreif ihre Kleidungsstücke
Zum Abschluss wurde der Flashmob nach dem ungarischen Lied Édentöl keletre, einem Lied der Hoffnung, getanzt. Sowohl das Publikum als auch der Schulleiter waren begeistert von der Arbeit der Schüler. Die Erasmus+ Schüler waren stolz auf das, was sie in der kurzen Zeit geschafft hatten. Beim Tanzen des Refrains des Liedes „Du bist willkommen!“ tanzte auch das Publikum mit.
4. Improvisationstheater: Das gleiche Ziel wie „Sag es mit Musik“ verfolgten gleichzeitig die ungarischen Partner in Spanien und die spanischen Partner in Deutschland. Mit Szenen aus der Lektüre „Zigeuner: Begegnungen mit einem ungeliebten Volk“ von Rolf Bauerdick erlebten die Schüler Ungerechtigkeiten, Rassismus und Vorurteile, die gegenüber Roma verbreitet sind. In Deutschland wurden Szenen, die Toleranz und Respekt wecken, in die Szenen integriert.
Darüber hinaus:
- Durchführung der Aufklärungsarbeit bezüglich Flüchtlingen (Ungarn), Marokkaner und Lateinamerikaner (Deutschland) und Roma (Spanien) anhand von Power-Point Präsentationen, Erfahrungs- und Fluchtberichten, Zeitungsartikeln, Statistiken.
- Begegnung der Erasmus Schüler mit Roma und ihrer Kultur im Kulturzentrum der Roma nach Nyírbátor in Ungarn, wo wir mit hausgemachtem Pojåcsza (ungarischem Weißbrot) und Kohlrouladen verköstigt wurden. Ilona, die Leiterin des kulturellen Zentrums und das Allround-Talent Marika, eine Lehrerin an der Schule, erzählten den Schülern und uns Lehrern von der Arbeit im Zentrum mit den Roma.
Im Vordergrund der Arbeit im Zentrum steht einerseits die Bewahrung ihrer Kultur und ihrer Traditionen wie Musik und Tanz, andererseits helfen Förderprogramme den Roma, Arbeit zu finden und ihre Integration hier in Ungarn voranzutreiben. Vor Augen geführt wurde uns ihre Arbeit durch ein Konzert mit Tanzeinlagen, bei dem zu späterem Zeitpunkt mit traditioneller Roma-Kleidung mitgesungen, -geschnipst und natürlich auch -getanzt werden durfte. Dank der Herzlichkeit der Kinder, Jugendlichen, Organisatoren und Leiterin haben wir uns sehr wohl gefühlt und freuen uns auf ein Wiedersehen im April.
- Präsentation des Projektes in Form einer Wanderausstellung (Ungarn)
- Mitwirkung bei der Durchführung des Unterrichts: Förderung der Kommunikation in Deutsch
- Übernahme des Teil-Unterrichts (Fremdsprache Deutsch) von Seiten des Koordinators in allen drei Ländern.