Die Politiker in Ungarn weigern sich, Flüchtlinge aufzunehmen. Die spanischen Politiker bleiben bei der Aufnahme von Flüchtlingen deutlich unter den vorgegebenen Zahlen. Auf Gran Canaria ging es darum, Verständnis und Akzeptanz und vor allem Empathie unter den heranwachsenden Jugendlichen zu fördern, denn die Politiker scheinen in dieser Aufgabe zu versagen.
Neben den Unterrichtsbesuchen stand der Fokus dieses Treffens auf der gemeinsamen Projektarbeit. Die Schüler arbeiteten mit großem Engagement an verschiedenen Projekten zu Themen wie „Traditionen“, „Sag es mit Musik“ und „Mosaik der Kulturen“. Dabei ging es einerseits darum, das Einzigartige einer jeden Kultur herauszufiltern, aber auch deren interkulturelle Gemeinsamkeiten zu erarbeiten und zu präsentieren. Auch neue Ideen für Integrationsprojekte, z.B. Projekte für gehörlose Migranten, wurden bei der Gelegenheit geplant.
Weitere Programpunkte:
Behandlung zentraler Projektthemen wie Einwanderung und Integration:
- Vortrag einer Sozialarbeiterin über die Geschichte der Einwanderung nach Gran Canaria sowie amtliche Vorgaben zur Einwanderung im Rahmen der Menschenrechte
- Erneute Thematisierung des Begriffes des „illegalen Einwanderers“
- Umgang der spanischen Politiker mit dem Thema Flüchtlinge/illegale Einwanderung
- Fluchtmotivationen unterschiedlicher Einwanderer: Genannt wurden beispielsweise Gewalt, Verfolgung aufgrund der Religion oder Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung – LGTB, Zwangsheirat von Kindern, Menschenhandel insbesondere mit Frauen, Opfer sexueller Gewalt. Zudem wurden verschiedene Arten der Flucht, z.B. mit dem Zug oder dem Boot thematisiert. Dieser Vortrag ließ unsere Schüler den vorletzten Tag auf Gran Canaria sehr nachdenklich beenden.
- Erfahrungsberichte einer Einwanderin aus der Sahara über ihre neue Heimat, Gran Canaria.
- Darstellung unserer Projekte „Sag es mit Musik“, „Mein Lieblingsrezept“ und Wandmalereien
- Übergabe von Geschenkpaketen an Flüchtlinge der Hilfsorganisation CEAR, als Zeichen der Solidarität. Die Pakete enthielten zahlreiche Produkte, die man für einen Neunanafang in einem fremden Land gebrauchen kann.
- Die Wanderausstellung, wichtiger Baustein unseres Projektes für die Verbreitung unserer Ergebnisse, mit Teilen der Ausstellung „Auch wir sind Europa“.
Das gemeinsame Zusammenleben in der Gastfamilie sowie die Teilnahme an alltäglichen Aktivitäten der Gastschüler zählen zu den wichtigen Voraussetzungen, wenn es um die Förderung der gegenseitigen Akzeptanz, das gegenseitige Verständnis, Empathie, den kulturellen Austausch und den Abbau von Vorurteilen geht. Unser Projekt bietet die Basis für ein friedliches Miteinander.